Ein perfektes Sandspektakel für den deutschen Beach-Nachwuchs bei der FT 1844

SBVV Jugend-Beach

Deutsche Meisterschaft für Jugend U16 am Dreisam-Strand ein voller Erfolg / Freiburger Duos schlagen sich wacker 

Hach Freiburg. Drei sonnenreiche Tage auf der Beachvolleyball-Anlage der FT 1844 haben Spielerinnen und Spieler sowie Verantwortliche aus ganz Deutschland verzaubert. „Meine Frau hat sich gleich in Freiburg verliebt“, bekannte die Münchner Beach-Koryphäe Stefan Pomerenke, die Sohn Lennart Wendt und dessen Partner Matti Burmann (TSV Grafing/ TSV Unterhaching) als Trainer zum deutschen Meistertitel in der Jugend U16 führte. „So eine schöne Meisterschaft habe ich lange nicht mehr erlebt“, sagte der baden-württembergische Landestrainer Sven Lichtenauer, der als Vorstand Leistungssport für die Deutsche Volleyball-Jugend vor Ort verantwortlich war. Und auch die Berlinerinnen Anna Reformat und Melani Ligacheva („die Location ist der Wahnsinn“) habe einen neuen Lieblings-Sandkasten. Was sicher auch mit ihrem sportlichen Erfolg am zweiten Juli-Wochenende 2022 zu tun hat: Das Duo vom Marzahner VC schnappte sich bei den U-16-Mädchen Platz eins.

Foto: Daniel Thoma

Überbordendes Lob prasselte von allen Seiten auf die Gastgeber ein, die zum ersten Mal nationale Titelkämpfe im Beachvolleyball ausrichteten. Und das mit so viel Liebe, Engagement und Detailversessenheit, dass die Sehnsucht nach dem Dreisam-Sand bei allen 32 Zweierteams, die jeweils bei Mädchen und Jungen antraten, sicher noch eine Weile anhalten wird. „Alles war rundum perfekt organisiert“, lobte Stefan Pomerenke, 1997 erster deutscher Beachvolleyballer bei einer WM. Trainer Max Lübbert vom erst im Finale gestoppten NRW-Mädchen-Duo Jula Fuchs und Mila Jancar (BW Aasee Münster/ TuSa Düsseldorf) war angetan vom großzügigen Areal: „Man hatte Platz und musste nicht um jeden Stuhl kämpfen.“ Und Philipp Sigmund, Landestrainer in Baden-Württemberg für den männlichen Bereich, hatte zuvor noch nie eine DM erlebt, bei der vor jedem Spiel die Felder so gewissenhaft hergerichtet wurden. „Es gab durchweg ein positives Feedback. Besser kann man es nicht machen“, so Sigmund.

Auch wenn sich die Gäste aus Schleswig-Holstein, Bremen, Brandenburg oder Bayern sehr wohl im Breisgau fühlten – den Sieg überließen sie am Netz nicht den Gastgebern. Die Podestbesetzung war ein Spiegelbild des aktuellen Leistungsgefüges in Deutschland: Bei den Jungen hatten sich die Spieler des Jahrgangs 2007 aus dem Großraum München (Grafing und Unterhaching) schon in der Halle einen erbitterten Fight um die Spitzenplätze mit ihren gleichaltrigen Konkurrenten aus Berlin geliefert. Im FT-Sand erlebte diese Konstellation eine Neuauflage: Athletisch stark, technisch gut ausgebildet und mit spielerischer Raffinesse ausgestattet, schafften Carl Borchard und Fiete Kramer vom SCC Berlin den Sprung ins Finale – wo sie freilich in zwei Sätzen (15:17, 10:15) an der Block- und Nervenstärke sowie der Gewandtheit von Burmann/Wendt scheiterten. Über 1,90 Meter lang und doch geschickt im Umgang mit dem Ball – „meine Jungs haben ne Spannweite, da gibt es nicht viele Möglichkeiten für den Gegner“, nannte Trainer Pomerenke einen der Vorteile seines bayerischen Teams auf dem für die U16 lediglich sieben mal sieben Meter großen Feld.

Dass Platz drei bei den Jungen an die Düsseldorfer Kombination Jonathan Bungert und Levi Weissenbach ging, kam auch nicht von ungefähr. In Düsseldorf werden zahlreiche Talente aus Nordrhein-Westfalen speziell für die Outdoor-Variante ausgebildet. „Wir versuchen eine optimale Beachvolleyballförderung anzubieten“, erklärt Trainer Max Lübbert. So kam bei den Mädchen auch eine in Düsseldorf geförderte Kombination ins Finale: Jula Fuchs, die in der Halle am Stützpunkt Münster trainiert, und die aus Essen stammende Mila Jancar mussten sich erst nach drei Sätzen (15:13, 6:15, 8:15) den Berlinerinnen Ligacheva/Reformat geschlagen geben. Bronze ging an Maxi Höchstetter und Lara Zobelt (Hamburg/Potsdam).

Der Gegensatz zwischen extra zusammengestellten Perspektiv-Teams der Landesverbände und reinen Vereinsduos bestimmte auch die DM in Freiburg. Baden-Württemberg setzt in der Altersstufe U16 noch auf lokale Kombinationen wie die insgesamt fünf FT-Teams, die zudem von den Vereinstrainern Cornelius Ziegler und Daniel Raabe betreut wurden. Die Local Heroes schlugen sich wacker: Merle Sieler schmetterte mit Cleo von Lieven als bestes FT-Team den geteilten neunten Platz heraus. Cleos Zwillingsschwester Carla von Lieven kam mit Jana Dern, die noch dem jüngeren Jahrgang 2008 angehört, auf Rang 21. FT-Spielerin Smilla Möllinger, die kurzfristig für die verletzte Sophia Pampel (TSV Mimmenhausen) einsprang, schaffte mit Interims-Partnerin Emma Tischer (VfB Friedrichshafen) überraschend den Sprung in den Winner-Turnierbaum und belegte hier einen starken neunten Platz.

Landestrainer Lichtenauer und Vereinstrainer Ziegler waren mit dem Abschneiden der FT-Spielerinnen  durchaus zufrieden. „Wir hatten nach den deutschen Meisterschaften in der Halle nur wenig Zeit, um uns auf das Zwei-gegen-Zwei im Sand abzustimmen“, erklärte Ziegler, der wie der FT-Cheftrainer männlich, Daniel Raabe, darauf setzt, dass die Entwicklung der Freiburger Talente durch die DM vor heimischem Publikum weitere Schubkraft erhält.

Obwohl teilweise mit Wildcards ausgestattet, zeigten sich die drei Freiburger Jungen-Duos im Feld der 32 deutschen Top-Teams auf jeden Fall konkurrenzfähig. Janko Drosemeier und Alexej Zaitsev packten über die Gruppenspiele und den Überkreuz-Vergleich den Sprung in den oberen Turnierbaum und schlossen die drei Tage auf Rang 13 ab. Thabo Herffs und Noah Trautwein platzierten sich wie Ole Rieß und Jolan Sachs auf dem geteilten 25. Platz. Drei der sechs FT-Spieler gehören dem jüngeren Jahrgang 2008 an. „Die Freiburger Jungen haben großes Potenzial und bei der DM sehr gute Ansätze gezeigt“, sagte Landestrainer Sigmund. Als bestes Team aus Baden-Württemberg verpassten Max Eckardt und Aaron Schober (VfB Friedrichshafen/ TSV Dettingen-Ostalb) als Fünfte nur knapp den Einzug ins Halbfinale.

Und so gab es unterm Strich lauter strahlende Gesichter. „Dass wir dieses Projekt gewuppt haben, war eine tolle Leistung der gesamten Volleyball-Abteilung und eine Mega-Werbung für die FT“, sagte Volleyball-Sportvorstand und Gesamtleiter Florian Schneider sichtlich beeindruckt nach den Finalspielen vor 250 Zuschauern mit einer vollbesetzten Tribüne. Rund 100 Helferinnen und Helfer packten vor, während und nach den Wettkämpfen mit an und kümmerten sich dabei auch um einen reibungslosen Ablauf der Spiele auf den zwei mitgenutzten Nachbarfeldern des PTSV Jahn. Ein Extralob verdienten sich Vera Schöpsdau, die mit großer Energie und wochenlangem Einsatz das Catering sowie die Versorgung der Spielerinnen und Spieler (auch mit speziell kreierten DM-Shirts) auf die Beine stellte, sowie die Turnierleiterinnen Leonie Junginger und Julia Gönner.

Diese DM soll und wird nicht die letzte geblieben sein auf FT-Boden.

Die Ergebnisse der Deutschen Meisterschaft Beach U16 bei der FT 1844 Freiburg:

Jungen:

Finale: Matti Burmann/Lennart Wendt (TSV Grafing/TSV Unterhaching) – Carl Borchard/ Fiete Kramer (SCC Berlin) 17:15, 15:10.

Spiel um Platz 3: Jonathan Bungert/Levi Weissenbach (DJK TuSa 06 Düsseldorf) – Robin Bein/Tristan Mohr (TSV Grafing) 15:12, 15:6.

Weitere Platzierungen:

13. Janko Drosemeier/Alexej Zaitsev (FT 1844 Freiburg)

25. Thabo Herffs/Noah Trautwein (FT 1844 Freiburg)

25. Ole Rieß/Jolan Sachs (FT 1844 Freiburg)

Mädchen:

Finale: Melani Ligacheva/Anna Reformat (Marzahner VC) – Jula Fuchs/Mila Jancar (SV BW Aasee Münster/DJK TuSa 06 Düsseldorf) 13:15, 15:6, 15:8.

Spiel um Platz 3: Maxi Höchstetter/Lara Zobelt (VG WiWa Hamburg/SC Potsdam) – Luisa Durisova/Sunna Milz (TV Eiche Horn Bremen/ BTS Neustadt Bremen) 16:14, 15:11.

Weitere Platzierungen:

9. Merle Sieler/Cleo von Lieven (FT 1844 Freiburg)

9. Smilla Möllinger/Emma Tischer (FT 1844 Freiburg/VfB Friedrichshafen)

9. Anastasia Baimler/Annika Vix (VC Offenburg)

21. Jana Dern/Carla von Lieven (FT 1844 Freiburg)

veröffentlicht am Donnerstag, 14. Juli 2022 um 11:20; erstellt von SBVV-Geschäftsstelle, Andrea Greguric
letzte Änderung: 14.07.22 11:23

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